Forschungsdatenmanagement

Forschungsdaten sind der Grundstoff wissenschaftlichen Arbeitens. Für einen qualitätsorientierten, effektiven und transparenten Forschungsprozess ist ihre strukturierte Handhabung wesentlich. Dabei unterstützt die Hochschule Rhein-Waal im Rahmen der Förderlinie „FDMScouts.nrw“, die von der Landesinitiative fdm.nrw koordiniert wird, ihre Forschenden durch den Aufbau nachhaltiger und praxisnaher Angebote. An der HSRW ist die Stelle des FDMScouts am Zentrum für Forschung, Innovation und Transfer (ZFIT) angesiedelt. Das Projektkonzept sieht bis Ende 2023 die Entwicklung eines intern angebotenen Portfolios an FDM-Services für die Forschenden vor, das ergänzt wird um externe Angebote an Veranstaltungen, Schulungen etc. Als Ansprechperson steht Ihnen FDMScout Martin Reiter unter Forschungsdaten@hochschule-rhein-waal.de zur Verfügung.

Weitere Informationen zur Arbeit der Förderlinie finden Sie hier.

Forschungsdaten und Forschungsdatenmanagement

Forschungsdaten sind alle Daten, die im Zuge von Forschungsprozessen generiert oder genutzt werden und zur Validierung von Forschungsergebnissen dienen, unabhängig von der Fachdisziplin, den angewandten Methoden und von Gestalt und Format der Daten. Forschungsdatenmanagement (FDM) bezeichnet die Gesamtheit aller konzeptionellen, organisatorischen und technischen Maßnahmen zum strukturierten, transparenten und nachnutzbaren Umgang mit Forschungsdaten. Es umfasst Planung, Erfassung, Verarbeitung, Dokumentation, sichere Speicherung, permanente Archivierung, geeignete Veröffentlichung und ggf. Löschung von Forschungsdaten, den sog. Forschungsdatenlebenszyklus.

Warum Forschungsdatenmanagement? Lesen Sie hier mehr zu den Vorteilen eines strukturierten Umgangs mit Forschungsdaten in Ihrem Forschungsvorhaben.

Forschungsdatenmanagement in der Praxis – Orientierung, Dienste, Anlaufstellen

Einen einstiegsfreundlichen, fundierten und praxisnahen Überblick zu allen Teilaspekten des Forschungsdatenmanagements sowie Hinweise zu aktuellen Entwicklungen und Veranstaltungen im Themengebiet FDM bietet das Informationsportal forschungsdaten.info. Das Wiki forschungsdaten.org stellt ergänzende Informationen bereit.

Bereits in der Planungsphase von Forschungsprojekten sind Überlegungen zum Umgang mit Forschungsdaten sinnvoll. Forschungsförderungsinstitutionen stellen mittlerweile vielfach Vorgaben zum Umgang mit Forschungsdaten auf, deren Erfüllung für eine erfolgreiche Antragstellung essentiell ist. Es ist daher empfehlenswert, sich frühzeitig mit den Richtlinien der Förderinstitutionen oder einzelner Förderprogramme vertraut zu machen. forschungsdaten.info bietet einen guten Überblick über die FDM-Anforderungen der wichtigsten deutschen und europäischen Förderer. Immer häufiger wird im Rahmen von Antragsstellungen die Einreichung eines Datenmanagementplans (DMP) verlangt. Dabei handelt es sich um ein Dokument, das den Umgang mit Forschungsdaten während und nach der Projektlaufzeit beschreibt. Eine Orientierungshilfe zur Erstellung von Datenmanagementplänen (inkl. Links zu Mustervorlagen und Beispielen aus der Praxis) bietet Ihnen der DMP-Wegweiser des ZFIT. Das ZFIT berät Sie gerne bei der Beantragung von Förderprogrammen und auch bei der Durchführung von Forschungsprojekten und Entwicklungsvorhaben.

Sichere Speicherung von und kollaborative Arbeit mit Forschungsdaten sind Schwerpunkte des Datenmanagements in der Phase der Datenerhebung und -analyse. Forschungsdaten sind ein wertvolles Gut. Neben einer grundsätzlichen Strategie zur Vermeidung von Datenverlust (3-2-1-Prinzip) spielen bei der Auswahl geeigneter Speichersysteme Fragen nach Datensicherheit, Datenmengen, Datenschutz etc. eine Rolle. Die HSRW empfiehlt ihren Forschenden die Nutzung des nichtkommerziellen, kostenlosen Clouddiensts sciebo, der gemeinsam von 22 NRW-Hochschulen betrieben wird. Der IT-Support steht bei Fragen zur Verfügung.

In der Schlussphase eines Forschungsprojekts stehen Fragen der Datenveröffentlichung und Datenarchivierung im Mittelpunkt. Forschungsdaten können zum einen in Online-Repositorien archiviert und einem öffentlichen oder begrenzten Kreis von Nutzer*innen zugänglich gemacht werden. Repositorien sind verwaltete Speicherorte für digitale Objekte, die dort dokumentiert, veränderungskontrolliert, dauerhaft und eindeutig abgelegt sind. Eine Orientierungshilfe zur Auswahl eines geeigneten Repositoriums (inkl. Suchdiensten und Hinweisen zu Angaben zu Repositorien in DMPs) finden Sie hier. Eine Veröffentlichung von Forschungsdaten in einem Umfang von bis zu 1 GB ist auch über den OPUS Publikationsserver der HSRW möglich. Bei Fragen steht der Publikationsservice der Hochschulbibliothek zur Verfügung. Zum anderen können Forschungsdaten über spezielle Data Journals als eigenständige, zitierfähige wissenschaftliche Leistungen publiziert werden. Eine Liste solcher Journals bietet forschungsdaten.org an. Vor der Veröffentlichung von Forschungsdaten empfiehlt die HSRW ihren Forschenden im Hinblick auf die Patentierung von Forschungsergebnissen dringend, die gewerbliche Schutzrechtfähigkeit von Erfindungen durch das ZFIT prüfen zu lassen. Zur Information rund um urheberrechtliche Fragestellungen hält das Justitiariat der HSRW einen Leitfaden für Forschende bereit.